Kontakte sind Gold wert

Beziehungen sind Gold wert. Sie «schaden» nur demjenigen, der sie nicht hat. Mit der richtigen Strategie kann das Netzwerken gelingen und das Kontaktknüpfen im Business erfolgreich sein. Man erhält Tipps, Impulse und Erfahrungen von Berufskollegen auf kurzem Weg. Damit vergrössert man den Bekanntheitsgrad und den Erfolg seines Unternehmens.

Autor: Rolf Leicher

Kontakte kann man zwar auch persönlich schaffen, online funktioniert Networking aber effektiver. Nur wer sich aktiv einbringt, wird sichtbar und profitiert davon. Es hängt vom Persönlichkeitstyp des Netzwerkers ab und ob die Chemie zwischen ihm und der Kontaktperson auf Anhieb stimmt. Wertschätzung und Interesse sind für das Kontaktknüpfen wichtige Fundamente, nicht nur das eigene Vorteilsdenken. Wer nur nehmen will und nicht gibt, schafft keine nachhaltigen Beziehungen. Die Zielsetzung bei Beziehungen ist das «Tauschgeschäft», man gibt und nimmt Informationen und Tipps. Es ist einfacher, wenn der andere die Initiative ergreift und sich wegen eines Berichts in der Fachpresse, der ihm gefallen hat, oder wegen einer Empfehlung von einer Drittperson meldet. Jetzt heisst es, Gesprächsbereitschaft zu zeigen, sich ein wenig zu öffnen und nicht gleich unseriöse Kontakte zu befürchten. Die Vorteile von Beziehungen sind die Informationen und der Austausch von Erfahrungen, im besten Fall entstehen sogar Business-Freundschaften.

Für die Kontaktaufnahme gibt es genug Anlässe: Teilnehmer, die man im Seminar oder bei einer Tagung kennenlernt, oder Firmen, über die man in der Presse etwas gelesen hat, oder Redaktionen, die einen interessanten Bericht veröffentlicht haben. Der Networkprofi speichert Kontakte ab und legt eine Datei an. Wer persönliche Beziehungen zum Beispiel zum Berufsverband hat, Kontakte pflegt und sich auch einbringt, kommt schneller an eine wichtige Information ran und erhält schneller einen Termin bei einer bestimmten Person. Man muss für Beziehungen nicht gleich ein Amt übernehmen, aber die VIP-Leute kennen und ihnen aktuelle Informationen aus dem Berufsfeld liefern, an denen die Berufsverbände interessiert sind. Im Gegenzug darf man auch Erwartungen haben, wenn man mal eine Frage hat oder Hilfe braucht.
Das persönliche Treffen, auch wenn es zeitintensiv ist, ist der ideale Türöffner für das Kennenlernen. Kontaktfreudige Personen haben das Talent, gut zu performen, können auch auf unbekannte Personen auf Anhieb positiv wirken und Interesse wecken. Gute Beziehungen müssen gepflegt werden. Der Small Talk hat für dauerhafte Beziehungen die Aufgabe, sich näher kennenzulernen und eine persönliche Bindung zu schaffen. Das oberflächliche Geplänkel, wie es einige abwertend bezeichnen, ist wichtig für die schnelle Sympathiegewinnung. Lob und Anerkennung kommen in einer Zeit voller Kritik immer gut an: Lob über die Homepage des Partners, über seinen Beitrag in der Presse, über seine Meinung zu Problemen oder sein gutes Image, die guten Kunden- oder Lieferantenbeziehungen. Ohne Lob verhungern Kontakte.
Natürlich gibt es Tabuthemen, zum Beispiel unterschiedliche politische Ansichten, mit denen man viel kaputt machen kann. Freude an der Kommunikation und Empathie, um sich in die Lage des Beziehungspartners zu versetzen, sind nicht nur hilfreich, sondern sogar erforderlich. Und dabei muss Netzwerken nicht immer nur mit Business und Karriere zu tun haben. Ein bisschen Privates wird bei längeren Kontakten erwartet und festigt Beziehungen. Schwierig, aber sinnvoll ist sogar der aktive Kontakt zum Wettbewerb – es muss nicht der regionale sein. Aus einem Wettbewerber kann auch mal ein Kooperationspartner werden. Eine Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen nützt beiden. Die Erkenntnis: Die Welt ist ein Dorf und man trifft sich immer wieder, wenn es sein soll.

Vitamin B im Blickpunkt

Präsenz im Social Web hat sich dabei besonders bewährt. Kontakte können telefonisch oder über soziale Medien geschehen. Man kann virtuell genauso wirksam mit anderen in Kontakt treten wie persönlich (face to face). Man muss sich für andere interessieren, Empfehlungen aussprechen. Am bekanntesten ist XING, das Business-Netzwerk für neue Kontakte. Hinzu kommen Facebook und Google. Wichtig ist die passende Community, die für die Branche relevant ist, das kann auch eine branchenbezogene Plattform sein. Das Internet hat die Kommunikation verändert.
Über direkte Kontakte zwischen den Verbandsmitgliedern ist ein Austausch in Gruppen möglich. Netzwerken erhöht den Bekanntheitsgrad, und zwar ohne kostspielige Werbung. Ein eigener Blog kostet Zeit, bringt aber eine bessere Positionierung der Beiträge, mehr Präsenz und Bekanntheit sowie neue Kontakte. Aus einem guten Netzwerk könne111n sich Kooperationen und berufliche Chancen ergeben. Die Anlässe für Kontakte mit Berufskollegen: Events, Angebote, Werbung, Pressenotizen, Einladungen.

Fazit

Stellen Sie eine Liste auf mit allen Personen, die Sie kennen, von denen Sie Unterstützung haben könnten. Es gibt viele Varianten für Kontakte: Ein Kunde sucht für seinen Sohn einen Praktikumsplatz – Sie bieten Ihre Hilfe an. Netzwerken funktioniert mit Freunden, Lieferanten, Kunden, Berufskollegen, mit der Presse und mit Behörden. Netzwerken geht immer und überall – in der Bahn, im Wartezimmer, im Supermarkt, auf einem Volksfest. Man muss sich nur Zeit nehmen und die hohen Erwartungen herunterschrauben.

Die goldenen Regeln des Netzwerkens

  • Aktiv Kontakte pflegen, Gespräche suchen
  • Beziehung aufbauen, sich für den Menschen interessieren, bevor es ums Business geht
  • Den Betrieb und sich selbst interessant darstellen
  • Online- und Offlinekontakte gleichermassen pflegen
  • Wer Empfehlungen will, muss auch Empfehlungen geben
  • Rechtzeitig starten und Geduld haben – Erfolg braucht Zeit

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Petra Polk
Verlag Haufe Freiburg
128 Seiten
ISBN 9783648122822

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